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Pager lösen die Piepser ab

Die acht Feuerwehren in der Stadt Hauzenberg wurden mit digitalen Meldeempfänger ausgestattet – Hohe Kosten

Von Otto Donaubauer, aus der PNP vom 27.03. 2025

Ein kleiner Piepser am Hosengürtel hat in der Vergangenheit die Kräfte der Feuerwehren zu ihren Einsätzen gerufen. Als akustische Ergänzung haben die Sirenen einen Ernstfall verkündet. Mit dem digitalen Zeitalter hat sich nun die Alarmierung verändert. Digitalfunk heißt jetzt das Alarmierungssystem für Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste. Die entsprechende Technik wurde jetzt an die acht Feuerwehren im Stadtgebiet verteilt.

Vertreter der acht Feuerwehren aus dem Hauzenberger Stadtgebiet haben die neuen Pager entgegengenommen. Mit dabei waren Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer (l.), einige Feuerwehrführungskräfte (hinten) sowie Sachbearbeiterin Lena Hartl (7.v.r.) von der Verwaltung. − Fotos: Donaubauer

Die bisherigen Piepser passen nicht mehr zum modernen Digitalfunk. Deshalb mussten teure Empfangsgeräte für die Einsatzkräfte angeschafft werden. Im Feuerwehrzentrum Hauzenberg wurden sie an die acht Feuerwehren übergeben.

Fast wie eine Weihnachtsüberraschung oder ein verfrühtes Ostergeschenk schienen die mehr als 200 aufgetürmten Päckchen auf den Tischen im Veranstaltungsraum, die von Vertretern der Wehren in Empfang genommen wurden. Der Inhalt, kleiner als ein Handy, ist ein Gerät mit sensibler Technik. Die sogenannten Pager, eine Wortwahl aus dem Englischen für digitale Funkmeldempfänger, sollen künftig die Alarmierung schneller und informativer machen. Sie sind die notwendige Ergänzung zum Digitalfunk, der flächendeckend eingerichtet wurde.

„Das ist schon eine Meldung wert“, meinte Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer bei der Übergabe mit dem Wortspiel zu den Meldeempfängern. Die Stadt hatte als Pflichtaufgabe die Anschaffung zu leisten – und das war keine kleine Ausgabe. 808 Euro kostet ein Gerät, wie Lena Hartl als Sachgebietsleiterin für das Feuerwehrwesen im Hauzenberger Rathaus berichtete. Für die 238 gekauften Geräte habe die Stadt fast 200 000 Euro ausgegeben. Allerdings habe die Förderung durch den Freistaat Bayern 680 Euro je Gerät und somit 135 000 Euro betragen. Von der Stadt seien aber noch die BOS-Karten, ähnlich einer SIM-Karte beim Handy, mit einem Gesamtbetrag von 3250 Euro dazugekommen. Die gesamte Umstellung von Piepsern auf Pager habe der Stadt Kosten von gut 60 000 Euro verursacht.

Erst vor mehreren Jahren habe man zahlreiche Funkgeräte für die Feuerwehren angeschafft, schaute die Bürgermeisterin zurück. Bei den großen Investitionen damals und jetzt habe im Stadtrat Übereinstimmung geherrscht, wenngleich es sich um einen Haufen Geld handle.

Als Schritt in eine neue Ära im Alarmierungswesen bezeichnete Kreisbrandrat Josef Ascher die Umstellung auf Digitalfunk und die entsprechende Ausstattung der Einsatzkräfte. Es sei eine politische Entscheidung für den neuen Weg gewesen. Der Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehren (ZRF) habe die Umstellung begleitet und für die technische Betreuung sei die „Taktisch-Technische Betriebsstelle“ (TTB) zuständig. Im gesamten Bereich der Integrierten Leitstelle (ILS) seien künftig 8000 Pager im Einsatz.

Zusätzlich zu den analogen Sirenenalarmen gebe es künftig jeden Samstag auch einen Probealarm mit den Pagern. Einen besonderen Vorteil böten die neuen Meldeempfänger an Orten ohne Funkempfang. Dort würden die Einsatzkräfte durch Vibration des Gerätes auf fehlende Funkverbindung aufmerksam gemacht. Auf einem Display könne jeder Pagerträger sofort Ort und Art des Einsatzes ablesen.

Die beiden Kreisbrandmeister (KBM) Enrico Kleber und Alois Ritzer baten die zuständigen Leute bei den Feuerwehren, sich bei technischen Fragen gerade in der Anfangszeit nicht direkt an die TTB zu wenden, sondern an den jeweils zuständigen KBM, um gemeinsame Lösungen zu schaffen. Die bisherigen analogen Geräte könnten zurückgegeben oder bei den Feuerwehren anderweitig eingesetzt werden.

„Hoffentlich springen die Geräte nicht zu oft an“, war der Wunsch von Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer und den Führungskräften der Feuerwehr.