Verein

Jahreshauptversammlung 2024

Bericht aus der PNP vom 27.03.2024

Kinder- und Jugendarbeit trägt Früchte
Feuerwehr Stadt Hauzenberg hat viele junge Menschen in ihren Reihen – Treue Mitglieder geehrt
Von Otto Donaubauer

Vor ein paar Jahren musste sich die Freiwillige Feuerwehr Hauzenberg noch Sorgen um den Nachwuchs machen. Damals wurde mit der Gründung einer Kinderfeuerwehr ein Schritt gewagt, dessen Erfolg nicht vorhersehbar war. Jetzt trägt diese Entscheidung reiche Früchte. Bei der Jahreshauptversammlung wurde die Kinder- und Jugendarbeit der Stadtfeuerwehr vielfach gewürdigt. So geht die Wehr zuversichtlich in die Zukunft, wenngleich sie noch Leute in der aktiven Mannschaft brauchen könnte.
1. Vorsitzender Günter Resch begrüßte eine ganze Reihe von Ehrenmitgliedern aus allen Dienstgraden und den Reihen der Mitglieder. Eine besondere Ehre tut Fahnenmutter Rosmarie Stemplinger ihren Feuerwehrleuten jedes Mal mit einem auserlesenen Buffet an. Unter den Gästen war auch eine große Abordnung der Feuerwehrfreunde aus dem oberösterreichischen Kirchbach.

Vl: 1. Kdt. Josef Hartl, 2. Vorsitzender Klaus Scherz,
1. Vorsitzender Günter Resch, Alfred Thaler (Fz.-Kdt. MTF), Franz Mitgutsch Altersabteilung), Simon Persteiner (Gruppen-Kdt Stv.), Gerhard Schwentner (Kdt-Stv.), Klaus Hainberger (Gerätewart), Dominik Kübelböck

„Die Mitglieder sind das Herz der Feuerwehr“, leitete der Vorsitzende auf die Statistik über. 448 Namen stünden derzeit in der Mitgliederliste. Darin enthalten seien acht Ehrenmitglieder, 38 aktive Feuerwehrleute, 23 Jugendliche und 17 Kinder. Sieben Kameraden habe man im letzten Jahr zu Grabe getragen. Insgesamt sei die Mitgliederzahl stabil. Das Durchschnittsalter der Mitglieder im Feuerwehrverein liege bei gut 52 Jahren, bei der aktiven Truppe bei 38,6 Jahren. Günter Resch lobte die hervorragende Kinder- und Jugendarbeit von Josef und Tamara Bogner, Ludwig Kühberger sowie Ralf Resch, Marco Schauer und Lena Hartl.
Über das Vereinsleben berichtete 2. Vorsitzender Klaus Scherz. Die Beteiligung an den kirchlichen Festen und Feiern der Nachbarvereine gehöre zum Jahresablauf. Für die Gemeinschaft habe man einen Brauereibesuch und einen Ausflug nach Schladming und für die ganze Bevölkerung das Hallenfest veranstaltet. Mitglieder der Feuerwehr hätten das Catering bei einer Veranstaltung der Kulturwochen übernommen und den freiwilligen Eintritt beim Faschingszug eingesammelt.
Heuer stehen laut Scherz große Gründungsjubiläen von Feuerwehren im Terminkalender und es soll wieder eine Christbaumversteigerung geben. „Nehmt euch einen dicken Geldbeutel mit“, ermunterte er die Besucher, denn man brauche Einnahmen für anstehende Investitionen.
Einen besonderen Dank richtete Klaus Scherz an die Feuerwehrrentner. Sie stünden bereit, wenn ein Mitglied auf dem letzten Weg begleitet werde. Die positive Entwicklung der Nachwuchsgruppen mache ihn und alle Vorstandsmitglieder stolz. Man schaue guten Mutes in die Zukunft.

Ein reges Jahr liege hinter der aktiven Mannschaft, berichtete 1. Kommandant Josef Hartl. Es gab demnach 47 Einsätze, darunter 31 mal technische Hilfeleistungen. Elfmal waren Brände zu löschen gewesen, dreimal rückte die Wehr zu ABC-Gefahrstofffällen aus. Knapp 4000 Stunden seien die aktive Mannschaft und die Jugendfeuerwehr mit Einsätzen und Übungen beschäftigt gewesen. Bei den Kommandanten seien weitere 500 Tätigkeitsstunden dazugekommen.
Bei realitätsnahen Übungen und Schulungen hat sich die Atemschutztruppe auf Einsätze vorbereitet. 15 Mal waren die Atemschutzträger gefordert. Ein neues Logistikfahrzeug wurde im Januar in Dienst gestellt.

Am Feuerwehrzentrum wurde Hartl zufolge die Abschnittsführungsstelle nach umfangreichen Umbauarbeiten verlegt. Die Maßnahme wurde größtenteils in freiwilliger Arbeit erledigt. Ansässigen Unternehmen haben dafür Material gespendet. „Ohne den Rückhalt in unseren Familien könnten wir den Dienst in der Feuerwehr nicht leisten“, lobte der Kommandant die Angehörigen der Einsatzkräfte.
Ein recht erfolgreiches Jahr liegt hinter der Jugendfeuerwehr. Deren Leiter Ralf Resch zählte eine ganze Reihe von Übungen auf. An Leistungsabzeichen und Wissenstest nahmen die angehenden Feuerwehrleute erfolgreich teil. Höhepunkt war der dritte Platz beim niederbayerischen CTIF-Jugendwettbewerb. Beim anschließenden Wettbewerb auf Landesebene sicherten sich die Gruppen der Jugendfeuerwehr Hauzenberg einen hervorragenden siebten Platz unter 42 Teilnehmern.

Mitglieder der Kinderfeuerwehr kämen gut vorbereitet in die Reihen der Jugendwehr, lobte Ralf Resch die dortige Arbeit. Insgesamt herrschten sehr gutes Benehmen und Disziplin unter den 21 jungen Leuten.
Begeisterung und Freude sei auch in der Kinderfeuerwehr vorhanden, sagte Betreuer Josef Bogner. 17 Kinder zählten zum festen Stamm der Gruppe. Oft kämen weitere Kinder zum Schnuppern in die Gruppenstunden. Das Programm sei vielfältig und abwechslungsreich. So hätten Spaß und Spiel neben der Vermittlung von Feuerwehrwissen einen Platz bei den Treffen. Ihr Wissen hätten die Kinder beim „Kinderflämmchen“ unter Beweis gestellt. Mit einer Bilderwanderung, dem Osterbasteln oder dem Raunudlbetteln habe man die Bereiche Lernen, Brauchtum und Spielen in den Gruppenstunden zusammengeführt. Ein besonderes Ereignis war es für Josef Bogner und seine Mitstreiter, als das erste Kind von der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr und jetzt zu den Aktiven übertrat. Damit sei das Konzept mit der Kinderfeuerwehr erfolgreich aufgegangen.

Als tragende Säulen bezeichnete Günter Resch die langjährigen Mitglieder – 30 an der Zahl. Sie hätten als aktive oder fördernde Mitglieder ihre Zeit und Kraft in den Dienst des Gemeinwohls gestellt. Nur drei waren zur Ehrung erschienen. 14 Mitglieder sind seit 25 Jahren dabei, neun Namen wurden für 40 Jahre und vier für 50 Jahren Vereinstreue aufgerufen. Seit 60 Jahren sind Heribert Bauer und Edmund Heyer bei der Feuerwehr. Alois Pillinger war leider kurz vor seiner Ehrung für 70 Jahre Feuerwehrzeit verstorben.

Vl: Kdt. Josef Hartl, E-KBI Horst Reschke, KBM Enrico Kleber, KBI Alios Ritzer, 1. Vorsitzender Günter Resch, BM Hans-Josef Stadler (50 Jahre), Reinhold Knie (25 Jahre), Horst Resch (40 Jahre), 1. Bgm’in Gudrun Donaubauer, EPHK Martin Pöhls, 2. Vorsitzender Klaus Scherz, Stadtpfarrer Alexander Aulinger.

„Ohne eich tat’n mia ganz schee oid ausschau“, umschrieb Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer die Bedeutung der Feuerwehr für das Gemeinwesen. Das Signal aus den Feuerwehren bestehe nicht nur aus Martinshorn und Blaulicht. Vielmehr werde auch die Jugend für den Dienst in der Gesellschaft begeistert.
Dass mit der Kinderfeuerwehr der richtige Weg eingeschlagen wurde, bestätigte auch Kreisbrandinspektor Alois Ritzer. Er gratulierte zum einstigen Beschluss und den ersten Früchten.
Gerührt trat Ehrenkreisbrandinspektor Horst Reschke ans Mikrofon. Er dankte allen Dienstgraden in den vielen Feuerwehren seines einstigen Bezirks für die Anteilnahme während seiner Krankheit. Da hätten die guten Verbindungen zur Genesung beigetragen. „Halts zam!“, war sein Wunsch an die Gemeinschaft.
Eine ausgezeichnete Zusammenarbeit bestätigte Martin Pöhls, Leiter der Polizeiinspektion Hauzenberg, den Verantwortlichen der Hauzenberger Wehr. Seite an Seite sei man oft im Einsatz, mit dem Ziel, den Menschen zu helfen. In seiner gewohnt humorvollen Art lobte Feuerwehrpfarrer Alexander Aulinger das Auftreten der Feuerwehr bei kirchlichen Festen und den christlichen Dienst am Nächsten.
Für die Gäste aus den Nachbarwehren überbrachte Rainer Hazod Grüße.

Gerhard Schwentner, Kommandant Stellvertreter der Feuerwehr aus dem österreichischen Kirchbach, blickte anerkennend auf die jahrelange Freundschaft zwischen den beiden Feuerwehren.