15 Kinder traten von der Kinder- zur Jugendfeuerwehr über
Die Feuerwehr Hauzenberg hat jetzt wieder eine starke Jugendabteilung und damit eine nachrückende Truppe für den aktiven Dienst. Seit der Gründung einer Kinderfeuerwehr ist man die Nachwuchssorgen nun los. 15 Buben und Mädchen haben jetzt die Altersgrenze von zwölf Jahren erreicht und traten gut vorbereitet von der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr über. Dieser freudige Anlass wurde im Feuerwehrzentrum gefeiert.
Josef und Tamara Bogner sowie Ludwig Kühberger, alle begeisterte Feuerwehrleute, hatten im Juni 2015 die Initiative ergriffen und eine Kinderfeuerwehr gegründet, um den Nachwuchs zu sichern. “Wir wurden auch ein wenig belächelt von Leuten, die am Erfolg zweifelten”, schaute das Trio zurück am Tag des Übertritts ihrer Schützlinge in die Jugendfeuerwehr. In Schulen und Familien warb man für die jüngste Gruppe der Feuerwehr. Ziel sei immer gewesen, die Kinder zur Feuerwehr hinzuführen. Man müsse Kinder früh gewinnen, erklärten die Betreuer der künftigen Feuerwehrleute, sonst würden sie bei anderen Gruppen oder Vereinen ihre Heimat finden.
Bei Schnuppertagen und Infoveranstaltungen brachten die Aktiven den Kindern die Feuerwehr und die Arbeit in der künftigen Gruppe näher. “Wir hatten keine Bastel- oder Singstunden im Programm”, sagen Josef und Tamara Bogner mit Ludwig Kühberger. Das Feuerwehrleben habe so viele Inhalte, mit denen man auch Kinder begeistern könne. Zu den wichtigen Disziplinen gehörten Bereitschaft zum Mitmachen und Kameradschaft. Das könne man nicht früh genug lernen. Das brauche es später im Dienst der Wehr.
Das Echo auf die Werbung sei überraschend groß gewesen, berichten die drei Betreuer. Aus dem ganzen Stadtgebiet seien Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren zur Kinderfeuerwehr gekommen. “Wir wollen aber keiner Feuerwehr den Nachwuchs streitig machen”, versichern die Drei. Gerne könnten die angehenden Jungfeuerwehrleute nach ihrer Zeit bei der Hauzenberger Kinderfeuerwehr in die Jugendgruppe ihrer Heimatwehr übertreten.
Die Saat ist nach sechs Jahren Kinderfeuerwehr kräftig aufgegangen. Jetzt sollen die Abgänge schnell wieder mit Buben und Mädchen bei der Kinderfeuerwehr aufgefüllt werden. Jeden ersten Freitag im Monat um 16 Uhr ist Gruppenstunde im Feuerwehrhaus. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sind willkommen.
Die Jugendfeuerwehr freut sich gewaltig über die 15 Neuzugänge. Insgesamt 22 Mitglieder zählt diese Gruppe jetzt. Sie dürfte damit eine der stärksten Jugendfeuerwehr im Stadtgebiet sein.
Die Jugendwarte Ralf Resch und Markus Weilnböck sowie Betreuerin Lena Hartl werden nun den weiteren Werdegang ihrer neuen Kameraden begleiten. Dazu gab es von Ralf Resch schon Hinweise über mögliche Ausbildungsschritte und Leistungskurse. Unmittelbar im Gefahrenbereich dürfe die Jugendfeuerwehr nicht eingesetzt werden. Der Jugendwart empfahl auch den Besuch der Übungen der aktiven Mannschaft. Jetzt gehe es um das praktische Lernen. Erste Erfahrungen konnte die junge Mannschaft dann bei den Erläuterungen an Fahrzeugen und Geräten sammeln. Weil es später beim Einsatz raucht und kracht, hatte Kommandant Josef Hartl auch entsprechende Explosionen simuliert.
Großes Lob gab es von Jugendwart Ralf Resch für die Arbeit der Betreuer der Kindergruppe und die Begeisterung der Kinder. So sei ein “Restart” bei der Jugendfeuerwehr gelungen. Spaß und Spiel kämen auch bei der Jugendfeuerwehr nicht zu kurz. Im Mittelpunkt stehe aber die Ausbildung zum aktiven Dienst. Benehmen und öffentliches Auftreten zeichneten ein Mitglied der Feuerwehr aus. Darauf lege man großen Wert.
Freude herrschte auch bei den Kommandanten Josef Hartl und Ernst Anetzeder. Sie können dank der erfolgreichen Gründung der Kinderfeuerwehr auf ausreichend Nachwuchs hoffen und übergeben nach entsprechender Ausbildung gerne den gelben Helm als Zeichen der Tauglichkeit für den Einsatz. Nico Brettschneider durfte an diesem Tag diesen Helm in Empfang nehmen. Aufgrund seines Alters und der Ausbildung darf er an Einsätzen außerhalb des Gefahrenbereiches eingesetzt werden.
“Bürgerinnen und Bürger brauchen in vielen Notlagen des Lebens die Feuerwehr”, sagte Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer. Jeder hoffe auf fachliche Hilfe und persönlichen Einsatz. “Ihr habt alle Befürchtungen bezüglich des Nachwuchses widerlegt und das Feuer entzündet”, sagte sie und zollte Betreuern und Kindern Respekt. “Sagt eure schönen Erfahrungen weiter.” Eine schnelle Umfrage der Bürgermeisterin zeigte, dass mindestens drei Viertel der Kinder ein Feuerwehrmitglied in der Familie haben und die anderen in der Verwandtschaft.
(Auszug aus der PNP vom 22.06.2021, Fotos: Kühberger)