Jugend

Preis für den Jugendaktionstag der Feuerwehren

Büchlberger Projekt gefiel den Juroren am besten – Preis zum zwölften Mal vergeben
Von Josef Heisl, Auszug aus der PNP

Büchlberg. Der Jugendaktionstag der Feuerwehren war nicht nur ein voller Erfolg, jetzt konnten die Organisatoren sich auch noch über eine weitere Würdigung freuen. Kreisjugendwart Robert Anzenberger hatte das Projekt zum ostbayerischen Feuerwehrpreis angemeldet und es belegte unter 102 Bewerbungen von 102 Feuerwehren Platz 1. Die Preisverleihung fand in Ergolding statt. Für den Sieger gab es 5000 Euro von der Sparda Bank.
Organisiert wurde der „Jugendaktionstag by Waldbauer“ von einer Gruppe von acht Personen, die Vorbereitung dauerte sieben Monate. Teilgenommen haben die Feuerwehren Schwieging, Büchlberg, Straßkirchen, Raßreuth, Raßberg, Hutthurm, Stadt Hauzenberg und Salzweg. Ideengeber waren Firmenchef Martin Waldbauer und Bezirks- und Kreisjugendwart Robert Anzenberger, unterstützt wurden die beiden vom örtlich zuständigen KBM Enrico Kleber. Im Projekt ging es darum, die Parallelen von Handwerk und Feuerwehr zu vereinen. „Beide brauchen dringend Nachwuchs und in Handwerk und Feuerwehr gibt es viele geschickte junge Leute“, erklärte Anzenberger.
Vorteile für die Feuerwehr sind, dass die Handwerksbetriebe dezentral in der Stadt und im Landkreis angesiedelt sind. Die Betriebe stellen somit ein Potenzial an Feuerwehrleuten. Die Tagesalarmsicherheit sei besser gewährleistet. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehren können in der Nähe ihrer Wohnorte attraktive Lehrstellen finden und nach der Lehre gute Arbeitsplätze. Die Feuerwehr würde auch attraktive Partner aus dem Handwerk finden, die unter anderem mit schnell benötigten Materialien und Gerätschaften aushelfen können. „Die Jugendlichen erwerben handwerkliche Fähigkeiten, die auch später als Erwachsene gut zu gebrauchen sind“, gibt sich Martin Waldbauer überzeugt. Das Handwerk bilde auch kaufmännische Berufe aus und bringe solche Fachkräfte hervor. So habe man Feuerwehrnachwuchs, der im Umgang mit der EDV sowie in Organisationfragen geübt ist. Die Vorteile für das Handwerk liegen ebenso auf der Hand. So ist in erster Linie in der Jugendfeuerwehr ein großes Potenzial an zukünftigen Fachkräften zu finden. Viele Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, also in der Berufsfindung. Junge Leute können ihr Talent im Handwerk gut verwirklichen und werden dort zu Fachkräften. So bleiben sie am Ort und können Arbeit und Ehrenamt ideal miteinander verbinden. „Feuerwehrleute engagieren sich meistens auch in den Betrieben mehr als andere“, ist sich Ralf Resch sicher.
So könne man gemeinsam eine Abwanderung der Jugend verhindern und einen lebenswerten, attraktiven Lebensraum schaffen, in dem das Handwerk gute Fachkräfte ausbilden und binden kann, ist der Kreisjugendwart überzeugt. Auch den Feuerwehren würden dann gut ausgebildete Fachkräfte und Führungskräfte zur Verfügung stehen. Der Jugendaktionstag hat im September stattgefunden, die Jungfeuerwehrler opferten dafür einen ganzen Nachmittag. Es waren insgesamt acht Stationen zu bewältigen, fünf Aufgaben aus dem Schreinerhandwerk und drei Aufgaben aus dem Feuerwehrwesen.
Die jungen Leute bewältigten den Bau eines Zaunes, wobei sie die Bretter in der richtigen Reihenfolge anbringen mussten. Dann ging es ums präzise Nageln und Kantholzschneiden. Durch verschiedene Bohrungen wurde die Schwierigkeit noch erhöht. Die dritte Station verlangte Hobeln und das Schätzen des Gewichts der Hobelspäne. Das Stapeln der Bretter war Aufgabe vier und das Erraten von Holzarten Station fünf. An der sechsten Station wurde ein Schlauchkegeln verlangt. Damit alle Teilnehmer die gleichen Bedingungen hatten, musste jeder seinen Schlauch selbst wickeln. An Station sieben wurde ein Tennisball mit dem Akku-Spreizer umgesetzt und an Station acht gab es schließlich einen Gummistiefel-Zielwurf.
Als Fazit könne man festhalten, dass alle Jugendlichen sehr viel Spaß hatten, versichert Firmenchef Martin Waldbauer. Für die Verpflegung und die Bewirtung hatte die Firma Waldbauer gesorgt. Für die ersten drei Plätze gab es schöne Preise. Alle Teilnehmer bekamen ein T-Shirt und ein Gruppenfoto.
Weil dieses Pilotprojekt ein sehr großer Erfolg geworden war, schlug Kreisjugendwart Robert Anzenberger vor, es beim Ostbayerischen Feuerwehrpreis einzureichen. In Zusammenarbeit mit dem Vertreter der Jugendwarte Ralf Resch wurde eine Bewerbung ausgearbeitet und eingereicht. In Begleitung von Kreisbrandrat Josef Ascher, Kreisbrandmeister Enrico Kleber und einer Abordnung der Feuerwehren Büchlberg, Schwieging und Stadt Hauzenberg konnte Martin Waldbauer den Pokal und die Urkunde in Empfang nehmen.

Den 1. Preis der Sparda Bank Ostbayern konnten (v.l.) KBM Enrico Kleber, Firmenchef Martin Waldbauer, Bezirks- und Kreisjugendleiter Robert Anzenberger,
1. Kommandant der FF Büchlberg Alfred Marold und der Vertreter der Jugendwarte Ralf Resch für ihr Projekt entgegennehmen.

Teilnehmer und Gäste des Pilotprojekts, das Handwerk und Feuerwehr verknüpft. − Fotos: Heisl