Verein

Segnung Gerätewagen Logistik

Die Hauzenberger Wehr hat ein neues Logistikfahrzeug. Dekan und Feuerwehrpfarrer Alexander Aulinger segnete den Gerätewagen Logistik-1 – kurz GW-L genannt – am Samstag, den 22.07.2023 auf dem Kirchplatz. Mit dabei war eine vielköpfige Feuerwehrdelegation sowie Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer, der stellvertretende Landrat Hans Koller und Fahnenmutter Rosmarie Stemplinger. Musikalisch begleitet wurde das Fest, dem ein Gottesdienst in der Pfarrkirche vorausgegangen war, von der Stadtkapelle Hauzenberg.
Mit der Streichung des Bereichs „Ölschaden“ aus der Beladungsliste für Rüstwagen habe es angefangen, erläuterte Kommandant Josef Hartl bei der Feier den Hergang der Anschaffung. „Denn jetzt hatten wir hier auf der linken Donauseite keine solche Ausrüstung mehr einsatzbereit zur Verfügung. Und da wurde unser Fach-Kreisbrandmeister Fachberater Gefahrgut und Ölwehr, Jürgen Brettschneider, aktiv, blickte er zurück. So sei der Gedanke aufgekommen, die Ölschadenausrüstung auf Rollcontainer zu verladen. Drei solche spezielle Container hatte man schon bald mit Ausrüstungsmaterial gefüllt, mittlerweile sind es bereits deren acht. „Im Alarmfall mussten jetzt die Kameraden der Wehr Furthweiher zu uns kommen, um die Container für uns an die Einsatzstelle zu fahren“, erläuterte Hartl. Den Eilantrag an die Stadtverwaltung zur Beschaffung eines GW-L1 stellte noch Hartls Vorgänger und jetziger Ehrenkommandant, Michael Weilnböck. Dies sei die eigentliche Geburtsstunde des „GW-L1“ gewesen.


Mit der Stadtverwaltung habe man Dringlichkeit und Nutzen erörtert, der entsprechende Antrag sei bei Stadträten, Bürgermeisterin und ihren beiden Stellvertretern auf offene Ohren gestoßen. „Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, sagte Hartl.
Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer würdigte den Einsatz der Feuerwehren. „Wir könnten zehn Fahrzeuge kaufen. Das wäre nutzlos, wenn keine Feuerwehrleute da wären, die sie bedienen können“, sagte sie. „Immer wenn wir wieder was beschließen, dann ist mir klar: Für die Feuerwehren ist das ein Mehr an Arbeit.“ Häufig werde zwar zu Recht über Egoismus, Missgunst und Spaltung geklagt, „wenn ich aber die Feuerwehr und die Musikanten der Stadtkapelle hier sehe, dann wird klar, dass auch noch viel funktioniert in unserer Gesellschaft“, meinte die Bürgermeisterin.
Stellvertretender Landrat Hans Koller gratulierte der Hauzenberger Wehr zum neuen Fahrzeug, für das der Landkreis 15000 und die Regierung von Niederbayern knapp 34000 Euro beigesteuert haben. Er dankte den Feuerwehrleuten dafür, dass sie „teils Leib und Leben in Gefahr bringen, um anderen zu helfen“. Viel Zeit, Mut und Einsatzbereitschaft stünden dahinter, meinte er und wünschte der Wehr, dass sie mit dem neuen Fahrzeug stets unfallfrei von Übungen und Einsätzen zurückkommen möge.
Kreisbrandrat Josef Ascher, den Vorsitzender Günter Resch ebenso begrüßte wie Kreisbrandinspektor Alois Ritzer und Kreisbrandmeister Enrico Kleber von der Feuerwehrführung, würdigte die Hauzenberger Wehr insbesondere für ihre Jugendarbeit. „Wir müssen keine Angst haben, dass uns eine Feuerwehr wegbricht, weil der Nachwuchs schon parat steht“, sagte er mit Blick auf die vielen jungen Mädchen und Buben in Feuerwehruniform.
Kreis- und Bezirksfeuerwehrpfarrer Alexander Aulinger hatte in seiner kurzen Predigt beim Segnungsgottesdienst die Bereitschaft der Wehrleute gewürdigt, sich für das Wohl anderer einzusetzen. „Ihr gebt das Wertvollste her, was ein Mensch zu vergeben hat, nämlich eure Zeit“, sagte er. Immer werde es Menschen geben, die nach dem Haar in der Suppe suchten, die unzufrieden seien und glaubten, zu kurz zu kommen, die kritisierten ohne anzupacken. Als Christ solle man ein Gegenentwurf zum Egoismus sein, eher zurückhaltend und die Meinung anderer gelten lassen. „Bewahrt euch den Blick für den Nächsten, seid rücksichtsvoll und behandelt andere mit Liebe. Tragt die Liebe in die Welt“, appellierte Aulinger an die Gottesdienstbesucher.
Der GerätewagenLogistik-1 kostete 154600 Euro, hat ein MAN-Getriebe, 220 PS und wiegt 7,49 Tonnen. Am Heck ist eine Hebebühne mit 1000 Kilogramm Hubkraft angebracht, die Zuladung beträgt 2100 Kilogramm, Platz ist für sechs Rollcontainer. Mit Blick auf diese Daten sagte der 1. Kommandant: „Wir Feuerwehrleute wissen, dass wir bestens ausgebildet sind und mit modernsten Einsatzfahrzeugen zur Hilfe eilen können. Wir wissen aber auch, dass wir als Menschen nicht auf jede Situation vollkommen vorbereitet sein können. Deshalb brauchen wir Gottes Schutz und erbitten für unseren neuen Gerätewagen Gottes Segen“.